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Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz

09.11.2023

In den Herbstferien hat die Gemeinschaftskundelehrerin Claudia Ehl an einer Gedenkstättenfahrt des Pädagogischen Landesinstituts Rheinland-Pfalz nach Auschwitz teilgenommen.

aus23 1Organisiert wurde die Fahrt von dem Schriftsteller und Sozialpädagogen Reiner Engelmann.

Der Schwerpunkt der Fahrt war die Besichtigung des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau.
Das von zuletzt mehr als zwei Millionen Gästen jährlich besuchte Staatliche Museum wurde 1947 durch ein Gesetz des Sejm, des polnischen Parlaments, auf den zwei erhalten gebliebenen Teilen des ehemaligen größten Konzentrationslagers, Auschwitz I – Stammlager und Auschwitz II – Birkenau, errichtet. 1979 wurde es von der UNESCO auf die Liste des Weltkulturerbes gesetzt.
Gegründet wurde das Lager 1940 von den Nazis in einem Vorort von Oświęcim, einer polnischen Stadt, die von den Deutschen besetzt und in Auschwitz umbenannt wurde.

Nach dem Ausbau des Lagers bestand es aus den drei Teilen Auschwitz I – Stammlager, Auschwitz II – Birkenau, Auschwitz III – Monowitz und über 40 Nebenlagern. Zunächst wurden dort Polen, sowjetische Kriegsgefangene, europäische Roma und Sinti und Häftlinge aus weiteren von den Deutschen besetzten Gebieten inhaftiert und größtenteils ermordet. Ab 1942 wurde das Lager zum Zentrum der größten Massenvernichtung in der Menschheitsgeschichte an den europäischen Juden. Die Mehrheit der ins Lager deportierten Juden wurde unmittelbar nach ihrer Ankunft in den Gaskammern von Birkenau getötet.

Gegen Kriegsende versuchte die SS die Spuren ihrer Verbrechen zu vernichten, indem sie Gaskammern und Krematorien teilweise zerstörte und demontierte und Dokumente verbrannte. Marschfähige Häftlinge wurden ins Innere des Reiches evakuiert. Die zurückgebliebenen Häftlinge wurden im Januar 1945 von der Roten Armee befreit.

Erschreckend war es zu hören, dass SS-Leute wie beispielsweise der Lagerleiter Rudolf Höß mit ihren Angehörigen in unmittelbarer Nähe des Lagers wohnten und ein ganz normales Familienleben führten.
Bizarr fanden die Besucher*innen, dass im Souvenirladen des Staatlichen Museums mittlerweile auch Magneten für Kühlschrank oder Pinnwand mit dem Schriftzug „ARBEIT MACHT FREI“ verkauft werden.
Neben der Besichtigung des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau stand auch die Stadt Krakau mit dem jüdischen Viertel und dem Platz der Ghettohelden auf dem Programm. Tief betroffen waren die Teilnehmer*innen von den dort liegenden israelischen Vermisstenanzeigen des derzeitigen Nahostkriegs.

 

 

 

 

 

Abschließend fand noch ein Gespräch mit der heute 91 Jahre alten jüdischen Zeitzeugin Niusia Horowitz statt, die 1944 in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau gebracht wurde. Dort wurde sie zweimal für die Tötung in der Gaskammer ausgesucht, konnte aber glücklicherweise überleben, weil Mutter und Tante die Wärterinnen bestachen. Heute ist Niusia Horowitz die letzte polnische Überlebende, deren Name auf der Liste des Industriellen Oskar Schindler stand. Dieser rettete ungefähr 1200 Juden vor der Ermordung im Lager, indem er sie zur Arbeit in seiner Metall-Fabrik auswählte.
Angesichts der derzeitigen Lage in Nahost, bleibt zu hoffen, dass sich dieses gemäß dem italienischen Schriftsteller und Auschwitz-Überlebenden Primo Levi „größte Verbrechen der Geschichte der Menschheit“ nicht wiederholt.

Claudia Ehl für bbs-ahrweiler.de 

 

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