Kolping Roadshow „Integration“ erneut zu Gast an der BBS des Landkreises
Am 12. und 13. September informiert das Integrationsmobil des Deutschen Kolpingwerks auf dem Schulhof der BBS bereits zum zweiten Mal in diesem Kalenderjahr über die Situation von Geflüchteten in Deutschland - konkrete und interaktive Angebote für alle Altersgruppen.
Spätsommer 2015. Die „Flüchtlingskrise“ erreicht ihren Höhepunkt. Der desolate Zustand tausender in Osteuropa gestrandeter Flüchtlinge führt bei der Bundesregierung in Absprache mit Österreich dazu, die Grenzen für diese vor Krieg, Hunger und Elend Geflohenen zu öffnen. Aus der anfänglichen, tatsächlich oder vermeintlich, weit verbreiteten Willkommenskultur („Refugees Welcome“) entwickelt sich innerhalb kurzer Zeit bei vielen Menschen Angst, Skepsis bis hin zu offener Ablehnung und Hass.
Und auch den nachwievor zahlreichen Befürwortern einer von Humanität, Liberalität und Toleranz geprägten Flüchtlingspolitik ist inzwischen klar geworden:
Die Integration von weit über einer Millionen Migranten, zuvorderst aus Syrien, dem Irak und Afghanistan ist kein Selbstläufer, sondern eine gesellschaftliche Herausforderung, die allen Beteiligten einiges abverlangt: Der aufnehmenden Mehrheitsgesellschaft ebenso wie den aus anderen Kulturkreisen eingewanderten Neubürgern. Dass dieser Prozess nicht ohne Spannungen und Konflikte verläuft, versteht sich einerseits gleichsam von selbst, führt aber auf der anderen Seite dazu, dass vorhandende Ängste innerhalb der Mehrheitsgesellschaft von Seiten bestimmter politischer Gruppierungen aufgenommen, geschürt und für die eigene politische Agenda instrumentalisiert werden.
Vor diesem Hintergrund versteht sich das Infomobil des Deutschen Kolpingwerks, die „Kolping Roadshow „Integration“, als ein Baustein möglichen Ängsten, Vorurteilen und Spannungen zwischen „Einheimischen“ und Geflüchteten zu begegnen.
Seit Januar 2017 fährt das Kolping-Infomobil durch ganz Deutschland, um für die Belange von Geflüchteten zu sensibilisieren und zu ihrer für den inneren Zusammenhalt unserer Gesellschaft notwendigen Akzeptanz beizutragen. Am Donnerstag, dem 12. und am Freitag, dem 13 September, macht das „Integrations-Mobil“ wieder an der BBS des Landkreises Station. Jeweils von 09.00 bis 14.00 Uhr können Schüler, Schulklassen und interessierte Bürgerinnen und Bürger die „Kolping Roadshow“ besuchen.
„Wir sind sehr froh die „Roadshow „Integration“ schon zum zweiten Male in diesem Kalenderjahr bei uns an der BBS begrüßen zu können“, so Nasir Fescharaki, der einer der Hauptorganisatoren dieser Aktion ist. „Sie wird deutschlandweit stark nachgefragt, so dass die zweitägige Anwesenheit bei uns vor Ort keineswegs selbstverständlich ist.“
Fescharaki ist einer der Lehrer, die an der BBS aktiv an der Integration von Geflüchteten mitwirken. Er unterrichtet in den sog. „Internationalen Klassen“ und weiß am besten um die Chancen und Herausforderungen, die die Integration einer so großen Zahl von Neubürgern mit sich bringt.
Das Kolpingwerk selbst schreibt in seinem Flyer:
Die Kolping Roadshow Integration spricht alle an. Das Infomobil macht neugierig und hält für jede Altersgruppe konkrete Angebote bereit: Spiel- und Mitmachaktionen, Texttafeln, multimediale Elemente und Methoden zur Aneignung von Hintergrundwissen über Flucht, Migration und Integration. Es zeigt Beispiele aus der Arbeit mit Geflüchteten, erzählt von gelungener Integration und macht Lust auf mehr. Denn: Wer Mut zeigt, macht Mut!
Michael Sauer-Beus für BBS Pressedienst