Am Nachmittag des 13.09.2017 ermöglichte die Fachleiterin Anna Wein-Miller interessierten Referendaren des Studienseminars für berufsbildende Schulen Neuwied eine außergewöhnliche Begegnung in der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn:
Andreas Christ, Politologe und Mitarbeiter des Europapunkts Bonn, empfing neben den Fachleitern Anna Wein-Miller (BBS Bad Neuenahr-Ahrweiler), Antonia Järgen (LRS Neuwied) und Christoph Weindinger-Vandirk (BBS Montabaur) die Referendare Dagmar Eisenmenger (BBS Westerburg), Dennis Henn (BBS Westerburg), Julia Neumüller (BBS Wissen), Julia Gemmer (JWS Koblenz) und Sabine Maack (BBS Bad Neuenahr-Ahrweiler) sowie die Studentin Pia Demary, die zurzeit ihr Orientierendes Praktikum an der BBS Bad Neuenahr-Ahrweiler absolviert, in den Räumen des Europapunkts Bonn.
Gelegen im Herzen der ehemaligen Bundeshauptstadt Deutschlands ist der Europapunkt Bonn die älteste und zugleich traditionsreichste Regionalvertretung der Europäischen Kommission.
Die sieben Mitarbeiter des Europapunkts Bonn, der für die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und Saarland zuständig ist, verstehen sich als Bindeglied zwischen der Europäischen Kommission in Brüssel und den Bürgern an Rhein, Main, Mosel und Saar. Rund vier Stunden nahm sich der Politologe Andreas Christ am Nachmittag Zeit, um mit den Teilnehmern der Veranstaltung „Zukunft denken, Zukunft gestalten – Europa im fächerübergreifenden Unterricht“ in ein Gespräch über die Europäische Union, ihre Zukunft und die Thematisierung dessen in fächerübergreifenden Unterrichtsarrangements zu kommen. Dazu führte Andreas Christ zunächst in die Geschichte Europas, angefangen bei seiner Gründung in den 1950er Jahren bis hin zum heutigen Europa der 28, ein und gab einen Überblick über die inzwischen zahlreichen Institutionen der Europäischen Union, ihre Kompetenzen und ihre Rolle innerhalb des komplexen Gefüges. Danach gab der Politologe den vielen Fragen seitens der Teilnehmer zu Themen wie „Migrationspolitik“, „EU-Austritt Großbritanniens“, „Entwicklungen in der Türkei“, „wirtschaftliche Stabilität“ oder auch „postfaktische Demokratie“ Raum, die unter den Teilnehmern zum Teil kontrovers diskutiert wurden, schließlich aber eine professionelle Beantwortung durch den Experten fanden.
Für die Europäische Union und insbesondere die Europäische Kommission war der 13.09.2017 kein Tag wie jeder andere, denn am Morgen dieses Tags hielt der Präsident der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker die „State of the Union“, seine alljährliche Rede zur Lage der Europäischen Union. In dieser Rede blickte der Präsident auf das vergangene Jahr zurück und gab zugleich einen Ausblick auf die Herausforderungen, die es aktuell und in naher Zukunft innerhalb der Europäischen Union zu bewältigen gilt. Obwohl diese Rede erst wenige Stunden zuvor zu Ende gegangen war, gelang es Andreas Christ brandaktuelle Aspekte aus dieser Rede mit in das Gespräch einfließen zu lassen und so auch zum Gegenstand der Diskussion zu machen. Auf Basis des Weißbuchs der Europäischen Union wagte er schließlich einen Blick in die Zukunft der Europäischen Union, die sich seiner Ansicht nach zu einer Europäischen Union der mehreren Geschwindigkeiten entwickeln könnte. Alles in allem erlebten die Teilnehmer der Veranstaltung einen informativen und äußerst kurzweiligen Nachmittag zu einem Thema, das wohl auch in Zukunft spannend und hochbrisant bleiben wird.
Julia Gemmer