Eine Klassenfahrt der außergewöhnlichen Art erlebten die Schüler der Klasse FS.ALT 18 a der BBS des Landkreises Ahrweiler.
Nicht alltäglich, wurden sie über die Landesgrenzen hinweg vom Hessischen Staatsminister für Soziales und Integration, Stefan Grüttner, zu einer Diskussionsrunde in seinem Ministerium begrüßt.
Gruppenfoto der Klasse FS.ALT 18 a im Foyer des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration mit Staatsminister Stefan Grüttner (vorne rechts)
Trotz zeitintensiver Koalitionsverhandlungen nahm sich der unter anderem für Pflege zuständige Minister eine gute Stunde Zeit für seine rheinland-pfälzischen Gäste. Thematisch ging es um die Ausbildung in den Berufen Altenpfleger und Altenpflegehelfer, die Generalisierung der Ausbildung, den Pflegenotstand und um persönliche Einblicke in das Leben des Staatsministers.
Beim ersten Punkt interessierte die Schüler die in Hessen neu eingeführte integrierte vierjährige Ausbildung, um Flüchtlingen den Einstieg in den Pflegeberuf zu ermöglichen. Diese wird an acht Modellstandorten angeboten. Den dortigen Auszubildenden wird ermöglicht, neben dem Ausbildungsabschluss als Altenpflegehelfer, gleichzeitig den Hauptschulabschluss zu erlangen. Hilfestellung bieten gezielte Sprachförderung mit 160 Stunden Sprachunterricht als Kontingent. Hatten die angehenden Altenpfleger der BBS des Landkreises Ahrweiler vorher noch erhebliche Bedenken bezüglich dieses Modells, dass das Ansehen des Pflegeberufs geschmälert werden könne, wenn der Hauptschulabschluss nicht mehr Zugangsvoraussetzung zur Ausbildung sei und so die Voraussetzungen weiter zurückgeschraubt würden, so sind sie nach den eingehenden Erläuterungen des Staatsministers von der Idee überzeugt. „Es ist geradezu eine tolle Möglichkeit, die kultursensible Pflege in Deutschland weiter auf den Weg zu bringen. Und Sprache ist der Schlüssel zum Erfolg“, so die Schüler. Auch zeigten sie sich von der Initiative in Hessen, in der 8. und 9. Klasse Gesundheitscamps durchzuführen, um für Gesundheitsberufe zu werben, begeistert. Schüler können dabei Einrichtungen in der Alten- oder Krankenpflege kennenlernen oder beispielsweise auch in einem Labor hospitieren. „Sicherlich eine gute Möglichkeit, schon früh die Gesundheitsberufe kennen zu lernen“, befanden die Schüler.
So hat sich der Besuch in Hessen allemal gelohnt, um über den Tellerrand hinaus zu blicken und neue Denkanstöße zu bekommen. Das Gespräch mit dem äußerst engagierten Staatsminister Grüttner, dem die Pflege augenscheinlich am Herzen liegt, wird den angehenden Altenpflegern sowie den begleitenden Lehrern, Oberstudienrätin Anja Weischedel und Studiendirektor Gehard Lügger, sicherlich immer in Erinnerung bleiben. Gleiches gilt für den anschließenden Besuch der schönen Wiesbadener Altstadt.