Interventionsteam für Mobbing & Konflikte initiiert Lehrerfortbildung und setzt die Kooperation mit dem Netzwerk für Demokratie und Courage (NDC) fort
Die neue Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey machte zuletzt Schlagzeilen mit Ihrer Großoffensive gegen Antisemitismus, Rassismus sowie Diskriminierung und appellierte zugleich an die Schulen für einen offensiveren Umgang mit solchen Vorfällen. An der BBS existiert bereits seit vorletztem Schuljahr ein Konzept in enger Kooperation mit dem Caritasverband in Ahrweiler. Seitdem können sich Schüler der BBS im Fall von Mobbing und Konflikten vertrauensvoll an das Interventionsteam wenden. Die regelmäßige Zusammenarbeit mit dem Netzwerk für Demokratie und Courage Rheinland-Pfalz (NDC) dient vor allem der Prävention gegen Mobbing, Hass und Diskriminierung.
Dafür boten in diesem Halbjahr Sven Schwarz und Elke Klingel mit dem Interventionsteam sowie in Zusammenarbeit mit dem NDC eine Lehrerfortbildung an. Ziel war es, Diskriminierung im Schulalltag zu erkennen und als Lehrer handeln zu können. Das Besondere: Das NDC bietet in erster Linie für Schulklassen Module zu Themen wie Vorurteilen, Hass und Diskriminierung mithilfe einer Mischung aus interaktiven Vorträgen sowie Selbsterfahrungsexperimenten und Rollenspielen. So wird das Klassenzimmer zeitweise zu einem Bus, in dem sich Sitzplätze entgegen von Vorurteilen erkämpft werden müssen.
Interessierte Kollegen konnten an diesem Tag einmal den Schülern nachspüren und ausprobieren, ob Diskriminierung im Schulalltag wirklich so leicht zu erkennen ist. Wer voreilig behauptete, Diskriminierung zu erkennen sei leicht und ein rasches Handeln selbstverständlich, der wurde schnell überrascht: Gemeinsam wurde durch Analysen von Fallbeispielen zu Neonazismus und den NSU-Fällen, Facebook-Profilen, Werbung sowie Presseartikeln erarbeitet, wie hinter der unscheinbaren Fassade unterschwellige Diskriminierung stattfindet. Erstaunlich war, wie viel Diskriminierung auch im Unterrichtsalltag unbewusst zugelassen wird.
Daher war sich die Mehrheit einig, im neuen Schuljahr die Fortbildung fortzusetzen, in der konkrete Handlungs- und Argumentationsstrategien für die Schule erarbeitet werden.