Angehende Gesundheitskaufleute der BBS des Landkreises informieren sich in der Dr. v. Ehrenwall´schen Klinik über die Auswirkungen des Gesetzes zur Weiterentwicklung der Versorgung und Vergütung für psychiatrische und psychosomatische Leistungen (PsychVVG), welches am 1. Januar 2017 in Kraft getreten ist.
Kreisstadt. Es gibt im Universum der beruflichen Bildung nur wenige Erkenntnisse bzw. Lehr- und Lernbereiche die, gleichsam in Stein gemeißelt, keinen oder nur wenigen Veränderungsprozessen unterliegen. Als Beispiel mögen an dieser Stelle etwa die mathematischen Grundlagen der Volks-und Betriebswirtschaftslehre genügen. Und dann gibt es Bereiche, in denen auch den Experten nicht selten das Gefühl beschleicht, dass sich Änderungen gleichsam im Minutentakt vollziehen. Was eben noch richtig war, ist jetzt schon Schnee von gestern. Zu diesen Bereichen gehört mit Sicherheit der Gesundheitssektor, nicht zuletzt auf Grund sich regelmäßig ändernder politischer Mehrheiten und damit einhergehender neuer Prioritäten in der Rechtsetzung und Gesetzgebung.
Für die Fachlehrer der angehenden Gesundheitskaufleute stellt sich dabei die besondere Herausforderung derartige Neuerungen zeitnah in den Unterricht zu integrieren. Gilt es doch die Auszubildenden adäquat auf ihre Prüfungen und die spätere berufliche Tätigkeit vorzubereiten.
Genau diesem Zweck diente der Besuch von 20 Schülerinnen und Schülern der Berufsschulklasse BS.GS15, alles zukünftige Kaufleute im Gesundheitswesen, in der Dr. v. Ehrenwall'sche Klinik in Ahrweiler am 21. Februar.
Dabei oblag es dem Assistenten der Geschäftsleitung, Herrn Marcel Sonnenberg, die Schüler und ihre Fachlehrerin OStR Ingrid Holterhoff zu begrüßen und den gesamten Vormittag zu begleiten. „Wir freuen uns sehr über die Bereitschaft der Dr. von Ehrenwall'schen Klinik, so Holterhoff, diese praxisnahe, außerschulische Unterrichtseinheit über die Weiterentwicklung des Entgeltsystems für den Psychiatriebereich, mit uns durchzuführen.“
Nach einem kurzen Einblick in die Historie, den Aufbau und die Struktur der Dr. v. Ehrenwall´schen Klinik folgten die Schülerinnen und Schüler anschließend gespannt und konzentriert den Ausführungen Sonnenbergs über das noch junge, aber schon mehrfach umgestaltete Vergütungssystem und die damit verbundenen erheblichen Konsequenzen für die Organisation der Klinik und für die Patienten.
Zahlreiche interessierte Fragen zeigten Engagement und Herzblut der Schüler und ermöglichten Sonnenberg in die Tiefen des Abrechnungswesens einzudringen und die zahlreichen Herausforderungen und Konsequenzen des leistungsorientierten Entgeltsystems aus Sicht der Dr. von Ehrenwall´schen Klinik mit den Schülern zu diskutieren.
Zum Abschluss kamen die Schülerinnen und Schüler in den Genuss einer Führung durch das u.a. von der Epoche der Romantik geprägte Gebäude. Dabei zeigten sich die Besucher besonders von den mit viel Liebe zum Detail eingerichteten und mit historischen Kunstwerken geschmückten Aufenthalts- und Therapieräumlichkeiten, allen voran der liebevoll restaurierte Lesesaal, beeindruckt.
„So praxisnah und abwechslungsreich lernt man nicht alle Tage“, äußert Schülerin Julia Fink.
Und eine Mitschülerin ergänzt: „Es war ein interessanter und lehrreicher Vormittag. Wir werden die neuen Kenntnisse sicher auch im Unterricht anwenden.“
Dies kann Holterhoff nur bestätigen und bedankt sich zum Abschluss, im Namen der SchülerInnen und der BBS, für diesen äußerst informativen Besuch: „Eine derartige Zusammenarbeit zwischen Schule und externem Partnern ist keinesfalls selbstverständlich und für Schüler und Lehrer immer etwas Besonderes“, so Holterhoff. „Lernen von Praktikern für die Praxis, besser kann schulischer Unterricht nicht ergänzt werden.“
Julia Fink, Michael Sauer-Beus für BBS Pressedienst