Bündnis soll Lehrerausbildung praxisnah gestalten und Unterricht verbessern helfen
M Koblenz. Die weiterführenden Schulen in der Region und die Universität in Koblenz wollen künftig noch enger als bisher zusammenarbeiten. Deswegen wurde eine Allianz geschmiedet, an der sich bereits 16 Schulen beteiligen. Jetzt wurden die Details über das neue Netzwerk auf dem Metternicher Campus bekannt gegeben.
Realschulen plus, Gymnasien, Integrierte Gesamtschulen und berufsbildende Schulen auf der einen, das Zentrum für Lehrerbildung (ZfL) am Campus Koblenz auf der anderen Seite:
Alle Partner des Netzwerkes wollen dazu beitragen, die schulische Praxis mit der universitären Lehre und Forschung noch enger zu verzahnen. Die Voraussetzungen hierfür sind denkbar gut. Die Vorgabe, dass Lehramtsstudenten Praktika in den Schulen leisten müssen, hat eine lange Tradition. Jetzt sollen weitere Möglichkeiten geschaffen werden, aktuelle Inhalte aus dem Wissenschaftsbetrieb in die Schulen zu transportieren.
Inklusion bleibt wichtiges Thema
Besonders aktuell sind Themen wie zum Beispiel Inklusion. Denn das Ziel, Menschen ohne und mit Beeinträchtigungen gemeinsam zu unterrichten, ist oft nicht nur mit organisatorischen, sondern eben auch mit fachlichen Fragen verbunden. Und besonders beim letzten Punkt kann die Universität im Rahmen der Projektarbeit die neuesten Forschungsergebnisse einbringen. Von der Allianz hat auch die Universität einiges. So weist Dr. Lina Pilypaithyté, geschäftsführende Beauftragte für die Partnerschaft an der Uni, darauf hin, dass der Campus künftig noch bessere Möglichkeiten hat, frühzeitig für das eigene Studienangebot zu werben und damit einen Beitrag zur Nachwuchssicherung zu leisten. Besonders profitieren sollen natürlich auch diejenigen, die aktuell eingeschrieben sind. Denn die jungen Leute sollen noch zielgerichteter auf den Lehrerberuf vorbereitet werden.
Allianz mit Leben erfüllen
All dies geht natürlich nicht von heute auf morgen. Es verwundert also nicht, dass die Allianz über Monate vorbereitet wurde. Details wurden erstmals Anfang Dezember in einer Informationsveranstaltung des ZfL bekannt gegeben. Schon damals zeigte sich, wie groß das Interesse auf beiden Seiten ist. In einem nächsten Schritt wurden am 3. Juni die Kooperationsvereinbarungen zum Netzwerk Campus-Schulen von Universitätspräsident Prof. Dr. Roman Heiligenthal, dem geschäftsführenden Leiter des ZfL Prof. Dr. Hans-Stefan Siller und den jeweiligen Vertretern der Schulen unterzeichnet. Jetzt gilt es, das Bündnis mit Leben zu erfüllen. Deshalb soll es regelmäßig Treffen der Projektpartner geben, wobei die Bildungseinrichtungen die Möglichkeit haben, konkrete Wüsche zu formulieren. Gemeinsam sollen dann pädagogische und fachdidaktische Methoden abgeleitet und etabliert werden.
„Schließlich wird durch den Dialog zwischen Schulen, Studienseminaren und der Universität ein gemeinsames Verständnis zur Qualität von universitärer Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften sowie Maßnahmen der Qualitätserhöhung schulischer Bildung geschaffen“, heißt es in der gemeinsamen Mitteilung der Projektpartner. ka
RZ Koblenz und Region vom Mittwoch, 10. Juni 2015, Seite 14