Am 13. und 14. November 2023 besuchten Dirk und Claudia, zwei ehemalige Gefangene, BVJ- und BF1-Klassen der BBS. Gemeinsam stellten sie den Verein "Gefangene helfen Jugendlichen e.V." vor.

Dirk und Claudia erzählten aus ihrem Leben und wie sie in die Kriminalität abgerutscht sind: Man stehe nicht morgens auf und denke „Heute begehe ich einen Mord“ oder „Morgen werde ich Drogendealer“.

Es fange immer mit kleinen Entscheidungen jedes einzelnen Menschen an. Entscheidungen, die man trifft, erzeugen Entwicklungen und diese erzeugen Ergebnisse. Es fange mit einer Schlägerei oder mit dem ersten Drogenkonsum sowie der irrtümlichen Vorstellung, man sei Opfer und nicht Täter, an.

Dass Jugendliche Grenzen austesten, sei normal – es gehöre zum Erwachsenwerden dazu. Aber was steckt dahinter, wenn jemand zuschlägt, weil ein anderer blöd guckt? Wie leben Jugendliche ihre Frustration, ihre Aggressionen aus? Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, sei es wichtig, sich mit seiner eigenen Geschichte zu beschäftigen.

Claudia und Dirk erzählten außerdem von ihrem Leben, der U-Haft und dem Strafvollzug: Von den Gefahren, der Monotonie und der Langeweile, dem Aufwand für Anträge, dem Einkauf und vom Alltag. Ein hartes Leben im Knast.

Gleichzeitig fanden sie klare Worte in Bezug auf ihre eigene Verantwortung: Sie sind sich ihrer Schuld für die Straftaten bewusst und übernehmen dafür die volle Verantwortung. Auch wenn sie eine schwere Kindheit hatten, sehen sie, dass sie durch ihr Handeln für die Schicksale der Betroffenen verantwortlich sind.

Claudia und Dirk engagieren sich leidenschaftlich im Verein, um Jugendlichen zu sensibilisieren – auch über die Landesgrenzen hinaus.

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